Schulangst/Schulverweigerung

Die alltägliche Schulsituation kann für manche Kinder mit großer Angst besetzt sein: Dies kann aus einer Leistungsangst resultieren, also der Sorge vor unerfüllbaren Leistungsanforderungen, oder aber aus sozialer Angst (sozialer Phobie), die mit Scheuheit im Sozialkontakt zum Beispiel mit Mitschülern oder Lehrern einhergeht oder aus einer Trennungsangst. Wenn  die tägliche Schulpflicht psychische und psychosomatische Reaktionen (z.B. Kopf- oder Bauchschmerzen) hervorruft, spricht man von Schulangst.

Auch andere „Stressreaktionen“ wie Fingernägelkauen, Einnässen oder Schlafstörungen können Ausdruck einer Schulangst sein.

Kinder mit Leistungsangst sind schon lange vor einer anstehenden Prüfung aufgeregt, machen sich große Sorgen und neigen zu extrem pessimistischen Annahmen ("Ich kann das sowieso nicht.", " Aus mir wird nie etwas.“). Dabei bereitet den Kindern weniger die Prüfungssituation an sich Angst, sondern vielmehr ihre gedankliche Vorstellung von einem drohenden Misserfolg. Dadurch kommt es zu Gefühlen der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.

Sozial ängstliche Kinder fürchten, sich zu blamieren oder in peinliche Situationen zu geraten. Sie fürchten die Bewertung durch andere Menschen und fühlen sich von diesen ständig beobachtet. 

Im Umgang mit anderen Menschen geben sozial verängstigte Kinder sich extrem schüchtern, vermeiden beim Sprechen Blickkontakt, sind im Unterricht auffallend ruhig, sprechen nur, wenn sie dazu aufgefordert werden, und dann oft sehr leise, undeutlich oder leicht stotternd. Ihre Angst vor Ablehnung und Spott führt zu großer Selbstunsicherheit. Gleichzeitig sehnen sie sich nach Bestätigung von anderen.